Warum ausgerechnet die 11?

Am 11.11. um Elf uhr Elf starten die Jecken und Narren am Rhein in die 5. - die närrische - Jahreszeit. Dann zeigen sie sich erstmals wieder in ihren bunten Uniformen und Kostümen.

Das ist auch schon die erste Begegnung mit der Narrenzahl 11, die in Vereinswappen und Emblemen immer wieder auftaucht. Die Elf gilt als närrische, geheimnisvolle und nicht zufällige Zahl. Der 11. Tag im 11. Monat markierte schon immer den Auftakt zu einer Zeit, deren Höhepunkt die Woche vor Aschermittwoch ist.

Denn der 11.11. liegt genau 40 Tage vor Winteranfang, der zeitlich fast mit Weihnachten zusammenfällt.

Noch einmal 40 Tage trennen Weihnachten von Maria Lichtmeß (markiert im Kalender den frühesten Fastnachtstermin), und rund weitere 40 Tage sind es dann bis Ostern.

Und Ostern trennt wiederum 40 Tage von Christi  Himmelfahrt, das einen neuen Jahresabschnitt einleitet. Die Zahl 40 findet sich auch im französischen Wort für Fastnacht "carème" wieder, das aus "quarante" abgeleitet wurde.

Die 11 war schon im Mittelalter als magische Zahl bekannt Sprachlich entwickelte sich die Elf aus dem althochdeutschen "einlif", was "eins darüber" bedeutet, also Eins über Zehn.

Wie viele Zahlen wurde auch die Elf im Mittelalter mit Hilfe des Glaubens gedeutet.

Die Heilige Schrift war der Schlüssel um zu sehen, was gut und was böse ist - und gab damit auch den Zahlen ihre Wertung: Die Elf kennzeichnete alle Menschen, die außerhalb der Sittengrenze standen - alle, die die Zehn Gebote überschritten hatten.

Damit verwies die Elf allgemein auf die Sünde und die damit verbundenen Vorstellungen von Welt und Weltuntergang im Alten wie im Neuen Testament.

Auf alten Kupferstichen und Gemälden des 16. und 17. Jahrhunderts mit Darstellung des Weltuntergangs oder des Jüngsten Gerichts zeigen die Uhren stets die elfte Stunde an!

Erst Mathias Joseph De Noel gab unter dem Eindruck der französischen Revolution bei der Reform der Kölner Fastnacht der Elf eine neue Deutung Eins neben Eins als Zeichen der Eintracht unter den Jecken!

Und auch der in der Reihenfolge veränderte Kampfruf der französischen Revolution "Egalitè, Libertè, Fraternitè" - die Anfangsbuchstaben ergeben das Wort Elf - mußte, wie das Siegel der Gründungsurkunde der Geckengesellschaft zu Kleve vom November 1331 zur Erklärung herhalten.

Der Wahlspruch auf diesem Siegel lautet: "Ey, Lustig Fröhlich".

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